Bastone Pugliese ist der italienische Stockkampf, der sich aus dem Messerfechten entwickelt hat. Bastone wird dabei in sogenannten Schulen vermittelt, die meistens aus italienischen Familien hervorgegangen sind. Die Tradition des Messerfechtens besteht schon seit dem 16. Jahrhundert und wurde vorrangig zum Duellieren genutzt. Offiziell wurde das Duellieren in Italien im 18. Jahrhundert verboten, was auch ein Verbot der Schulen zur Folge hatte; allen Verboten zum Trotz fand das letzte registrierte Duell im Jahr 1900 statt.
Um die Techniken dennoch weiter anwenden zu können, wurden die Kampftechniken in Hinterhöfen weiter praktiziert. Die Schritt-Techniken des Duellsystems wurden dabei als Volkstänze getarnt, um die Kampfkunst weiterhin von Generation zu Generation weitergeben zu können. Auf diese Weise gelang es, die Praktiken bis heute in quasi unveränderter Form weiter zu geben.
Ähnlich wie in der französischen Variante kamen ursprünglich Blankwaffen (Langschwert und Duellmesser) zum Einsatz. Als das Waffentragen verboten wurde, entwickelte sich die Kampftechnik hin zum Stockkampf mit Langstäben bzw. Holzmessern.
Nach Aufhebung des Verbotes der Schulen in den 1970er Jahren dürfen die ursprünglichen Techniken und Systeme heute als Kampfsport und zu Selbstverteidigungszwecken wieder gelehrt werden.
In Darmstadt wird dabei das Trimigno-System gelehrt, welches auch international praktiziert wird und auch in Turnieren Anwendung findet. Trainiert wird dabei mit einem Holzmesser bzw. in der Langstock-Variante mit Rattan-Stäben von bis zu 130 cm Länge.